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Roswitha Quadflieg liest in Magdeburg

„Wer war Christoph Lau?“

Der Landesverband Sachsen-Anhalt freut sich, Sie herzlich zur Lesung „Wer war Christoph Lau?“ am Vorabend des Tags der Epilepsie 2023 einzuladen. Die Veranstaltung wird am 4. Oktober 2023 um 19:00 Uhr in der Ratswaage Magdeburg stattfinden.

Die bekannte Schriftstellerin Roswitha Quadflieg liest aus ihrem Buch „Wer war Christoph Lau?“ und wird auch über ihr neuestes Werk „Ein Mann seiner Zeit“ berichten.

Roswitha Quadflieg ist eine deutsche Schriftstellerin und Buchgestalterin. Eine ihrer bekanntesten Arbeiten ist die Illustration des Kinderbuchklassikers „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende. 1985 erschien Ihr erstes Buch „Der Tod meines Bruders“ , danach ging es immer weiter mit dem Schreiben.
Bisher sind 18 Titel erschienen.

Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf Ihr zahlreiches Erscheinen und einen inspirierenden Abend. Bitte teilen Sie diese Einladung auch gerne mit Ihren Freunden, Familienmitgliedern und Kollegen.

Es werden an diesem Abend 50 Exemplare des über den normalen Buchhandel nicht mehr erhältlichen Buches verkauft, wobei ein Teil des Erlöses dem Deutschen Epilepsievereinigung e. V. zugute kommt. Darüber freuen wir uns sehr!

Die AOK fördert diese Veranstaltung im Rahmen der Selbsthilfeförderung für den Landesverband Sachsen-Anhalt der Deutschen Epilepsievereinigung e. V..


Rezension:

Benjamin, ein 28jähriger Epileptiker und Straßenmusikant erhält Post. Einen Brief von seinem verstorbenen Vater, worin er ihm vierzehn Zettel als Erbe überlässt. Zettel, respektive «Briefe an die Kinder», in denen er schildert, wie die Kinder ihn, den Vater, in der Familie isolierten, weshalb es für ihn keinen Platz im Haus mehr gab, sondern nur noch die Beschäftigung mit Kafka, seine Reisen an die Stätten dieses Autors.

Für Benjamin existierte der Vater bisher nicht. Die Mutter sprach nie über ihn, lebte mit einem Freund zusammen, der sich nach dem Tod der Mutter um Benjamin kümmerte, bis er erwachsen war. Ohne jemals die Stelle eines Vaters einnehmen zu wollen. Benjamin macht sich auf, seine vier Halbgeschwister kennen zu lernen, respektive durch sie etwas über den Vater zu erfahren. Was ihm nur mühsam gelingt, da sie ungern über ihn berichten; der Vater spielte in ihrem Leben keine große, und wenn doch, eine lästige Rolle. Er war in ihren Augen untüchtig, schrieb Gedichte und benahm sich in einem einzigen Urlaub so, wie das von einem Vater erwartet wird.  Der älteste Sohn ist Direktor einer Druckmaschinenfabrik, tüchtig und sehr auf ein konformes Leben erpicht. Eher widerwillig zeigt er Fotos aus seiner Jugend, auf denen der Vater das Gesicht immer von der Kamera abwendet. Der zweite Bruder, ein Großbauer, hat kaum Zeit, Benjamin zu empfangen: Er ist mit der Ernte beschäftigt. Zu Constanze findet er einen Draht. Als einzige interessiert sie sich für die hinterlassenen Zettel des Vaters.   

Aber vor allem hat sie einen behinderten Sohn, mit dem sich Benjamin sofort versteht. Anselmus schließlich, der jüngste, ist ein eingebildeter Schauspieler, der sich mit Tingeltangel über die Runden bringt.

Roswitha Quadflieg ist eine Meisterin des Unspektakulären, der genauen Beobachtung von Alltäglichkeiten und Stimmungen. «Wer war Christoph Lau?» ist alles andere als ein spannendes Buch, auch keines, das mit ungewohnten Gedankengängen zum Nachdenken zwingt. Und dennoch hatte ich Mühe, es beiseitezulegen, bevor es fertiggelesen war. Die Einsamkeit Benjamins und seines Vaters, die verpasste Chance ihrer Begegnung, wird von Seite zu Seite einfühlsamer und erlebbarer, ohne dass die Autorin anklagt, Schuld zuweist oder gar auf Mitleid macht. Das Leben zweier Außenseiter wird plastisch, ebenso die Reaktion der Umwelt, die nicht einfach blöd und dumm ist. Es sind fast alles Menschen guten Willens, und trotzdem finden sie sich nicht, ohne dass die Autorin indes beginnt, Resignation oder Depression zu verbreiten. Sie erzählt eine einfache Geschichte mit einfachen, aber präzisen Mitteln.

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